Hardware, Software

Probleme mit dem Akku des Mircosoft Surface Pro 7

Microsoft Surface Pro 7 – Das Covertible – Tablet und Laptop in einem

Microsoft Surface Pro 7

Das Microsoft Surface Pro 7 wird vom US-Konzern in Redmond als ultraleicht und vielseitig beworben. Bestückt mit einem „Intel® Core™-Prozessor der Laptop-Klasse und HD-Kameras“ verfügt es außerdem über einen Touchscreen. Auch nachdem im Herbst 2021 das Surface Pro 8 vorgestellt wurde: Das Surface Pro 7 wird noch immer über den offiziellen Store von Microsoft verkauft.

Die Tastatur im Surface Pro Signature Type Cover ist beleuchtet und hat eine sehr gute Haptik. Nicht wenige kommen mit ihr sogar besser zurecht als mit dem Magic Keyboard des Apple iPad Pro. Auch bei der Maus hat Microsoft vieles richtig gemacht: Die Magic Arc Mouse liegt gut in der Hand und die Knick-Funktion macht Spass. Zusammen mit dem Surface Pen erscheint das Gerät auch für Studierende attraktiv, die während der Vorlesung mit Finger, Stift und Tastatur arbeiten möchten. Und wer gern mit den Office-Produkten in der vertrauten Windows-Umgebung – ob Windows 10 oder Windows 11 – arbeitet, fast jeden Drucker ansprechen und offene USB-Ports nutzen möchte, dürfte Gefallen an der Produktbeschreibung des Surface Pro 7 finden.

Doch die vielen Vorteile haben ihren Preis: Das Premiumprodukt mit einem Intel Core i5 – der noch ohne aktive Kühlung auskommt -, 8 GB RAM und einer 256 SSD-Festplatte kostet im Store stolze 1.349 € (Stand: 29.10.2021) – ohne Zubehör und ohne Office.

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten:

Probleme mit der Akku-Laufzeit des Microsoft Surface Pro 7

In Produktbeschreibungen wird auf eine Akkulaufzeit von bis zu 13 Stunden verwiesen. Microsoft bewirbt das Produkt in seinem Store sogar mit einer ganztägigen Akkulaufzeit*.

Doch im Internet finden sich viele Hinweise darauf, dass es viele Probleme mit dem Akku des Surface gibt:

Eines jedoch stört mich massiv. Die Akkulaufzeit. Im Internet und bei Microsoft wird sie mit bis zu 13 Stunden angegeben in der Realität schaffe ich allerdings bei niedriger Bildschirmhelligkeit und Leistung bzw. Energiestatus auf Empfohlen nur knapp 4,5 bis 5 Stunden.  

Seit ich das Gerät habe, hält mein Akku maximal 4 Stunden. Meine „normale Nutzung“ sieht wie folgt aus: Im Edge surfen, Word-Dateien bearbeiten und in PDF umwandeln. Ich streame nichts, ich schaue keine Videos, ich lade nichts herunter. Ich mache nur „private Büroarbeit“.  

Die Akkulaufzeit des Surface 7 ist ein absoluter Witz in der heutigen Zeit für ein Top-Tablet – bzw. was ein Top-Tablet sein möchte. 4 Stunden ist schon eine gute Laufzeit – ich komme locker darunter – auch wenn ich nichts groß damit mache. Und der Akku ist noch neu.  

Das kommt uns bekannt vor:

Wie lange hält der Akku des Surface Pro 7 in unserem Test?

* Die Fußnote zur ganztägigen Akkulaufzeit auf der Microsoft-Homepage verweist auf Tests mit einem Surface mit Intel® Core™ i5, 256 GB und 8 GB RAM – genau dem Gerätetyp, der nach nur wenigen Monaten Betriebszeit die nachfolgenden Tests durchlaufen hat.

Wir verfügen über kein Testlabor, aber wir haben das gemacht, was wohl jeder Käufer mit seinem Surface vorhat: Wir haben es benutzt. Unser Convertible ist up-to-date, hat die neueste Firmware und mittlerweile die Version 11 von Windows. Es wurde 2021 als Neugerät gekauft und der Windows-eigene battery report weist eine Full Charge Capacity von 44.880 mWh  aus – bei einer Design Capacity von 43.200 mWh – am Zustand des Akkus liegt es nicht.

Doch schon nach kurzer Zeit hat die Akku-Leistung enttäuscht.

Hält der Surface-Akku lange genug für eine Zugfahrt durch Deutschland?

Bild: Netflix

Eher nicht.

Im Test lief ein Netflix-Video im Vollbildmodus. Andere Anwendungen waren geschlossen, das Surface 7 Pro war über WLAN mit dem Internet verbunden. Nach etwas mehr als 5 Stunden war der Tag zu Ende: Schluss. Kein ganz schlechter Wert – aber selbst das günstigste iPad hält problemlos länger durch.

Ganz rapide geht es nach unten, wenn man Microsofts Premium-Produkt unter Stress setzt.

Cinebench

Mit Cinebench haben wir den Intel Core i5 Schwerstarbeit verrichten und durchgehend rendern lassen – nach 2 Stunden und 34 Minuten hat sich das Surface ausgeschaltet.

Reicht es für einen Tag voller Vorlesungen an der Hochschule oder Uni?

Die enttäuschende Antwort lautet: Eher nicht. Und das ist für ein Premium-Produkt mit einem Verkaufspreis von mehr als 1.500 € (inklusive Tastatur und Maus) enttäuschend. Gleich mehrere Studierende haben uns berichtet, dass sich ihr morgens voll geladenes Surface schon ausgeschaltet hat, bevor es mittags in die Mensa ging – in dieser Geräteklasse darf man mehr erwarten.

Aber vielleicht ist eine Stromfresser-App schuld?

Unter Windows herausfinden, welche App wieviel Strom verbraucht

Neben dem Zustand des Akkus  sollte man natürlich auch einen Blick darauf werfen, ob nicht eine bestimmte Anwendung besonders viel Energie verbraucht. Windows lässt uns einen Blick auf die letzten 24h oder die letzten 7 Tage werfen:

Akkunutzung pro App unter Windows 11

Außer den beiden Apps, die wir für unsere Tests verwendet haben, zeigen sich keine Auffälligkeiten.

Versuchen wir also, das Problem anders zu lösen:

Akku-Probleme beim Surface Pro lösen

Eine wirkliche „Lösung“ gibt es nicht: Das Surface Pro 7 hält nicht, was die Produktbeschreibung verspricht und erfüllt auch nicht die Erwartung an ein Gerät dieser Preisklasse – in unseren Tests blieb das Premiumprodukt aus dem Hause Microsoft bei der Akku-Reichweite weit hinter den iPads von Apple zurück.

Der schnellste und einfachste Handgriff ist freilich ein Klassiker: Die Bildschirmhelligkeit:

Bildschirmhelligkeit unter Windows automatisch an veränderte Lichtverhältnisse anpassen

Wer hier mit verschiedenen Einstellungen experimentiert – etwa die Helligkeit automatisch an geänderte Lichtverhältnisse anzupasst – kann die Reichweite einer Akkuladung beim Surface verlängern.

Eines hilft natürlich immer: Strom nachladen.

Eine Powerbank für das Microsoft Surface Pro 7

Das Surface Pro 7 kann über seinen USB-C-Anschluss aufgeladen werden. Eine Powerbank sollte Power Delivery (PD) unterstützen. Die Auswahl ist groß. Ein echtes Akku-Schlachtschiff ist die PowerCore+ 26800 PD von Anker.

Zum Laden braucht man außerdem noch ein USB-C-Kabel – wenn bei der Powerbank keines dabei ist, sollte man eines zu Hause haben.

Schreibe eine Antwort